Libyen und Ägypten 1999/2000

Drei Monate Überwintern in Nordafrika
und bis fast in den Sudan


16. Ausspannen und Tauchen in Hurghada

Pünktlich sind wir am frühen Nachmittag am Flughafen, um zunächst die Sicherheitskontrollen regelrecht auszutricksen, weil wir zum Geldwechselschalter wollen.

Markus und Patrick übersehen uns zuerst. Sind wir schon so verwildert?

Nach einigen Umwegen finden wir das Red Sea Diving Center, wo wir nun für eine Woche wohnen werden und Sonderangebote an Bootsausfahrten und Tauchgängen in Anspruch nehmen können, da Patrick Stefan, einen der Mitarbeiter, kennt.

Wir verbringen die Woche mit Dösen, Lesen, Plaudern, Kaffee-Trinken, In-Bars-Gehen, Essen, Spazierengehen und -fahren und "extreme bargaining". Wir feilschen beim Erwerb von Souvenirs, was das Zeug hält; die erworbenen Arabisch-Kenntnisse sind äußerst hilfreich. Patrick und Markus halten's schon bald nicht mehr aus.

Auf zwei Bootsausfahrten nehme ich an drei Tauchgängen teil, wobei es beim ersten eine peinliche, gefährliche Panne gibt. Die Luft wird unerwartet schnell knapp, so daß ich auftauchen muß und durch den starken Wellengang auf ein Riffdach geworfen werde. Hier gibt's jede Menge äußerst scharfkantiges Gestein, Seeigel und einem tropischen Meer entsprechend allerlei giftiges Getier. Mir gelingt es, in eine tiefere Rinne zu krabbeln, doch die linke Hand ist zerstochen und aufgeschnitten und blutet. Die letzten 100 m zum Schiff lege ich unter Zuhilfenahme des Schnorchels zurück. Einige Schnittwunden sind zu beklagen und Seeigelstacheln sind tief ins Fleisch gebohrt, von denen ich noch Monate später welche herauspuhlen muß. Bekanntschaft mit Stein- oder Feuerfisch habe ich glücklicherweise nicht gemacht. Das hätte lebensgefährlich sein können...

In voller Montur
In voller Montur

Im übrigen ist das Tauchen im türkisfarbenen, warmen Wasser zwischen Fischschwärmen, Korallen und Meerschildkröten ein unvergeßliches Erlebnis!

Einen Tag helfen wir in der Tauchschule aktiv mit, da fürs Wochenende Gäste erwartet werden und zahlreiche Ausrüstungsgegenstände noch nicht fertig sind. Es wird entrostet, lackiert, geschraubt, geputzt... Zum Dank bekommen wir einen Sondersonderpreis für unseren einwöchigen Aufenthalt.

Dieser ist schnell vorbei, Patrick und Markus setzen sich in den bequemen Flieger, Borko und ich wieder in den Kübelwagen, um die Rückreise anzutreten.