Libyen und Ägypten 1999/2000

Drei Monate Überwintern in Nordafrika
und bis fast in den Sudan


5. Zu den Mandara-Seen

Im Eiltempo geht's um den Idhan Ubari herum und zu einem der Campingplätze, die sich direkt am Dünenrand befinden.

"Schwuler" Sonnenuntergang im Wadi Adjal
„Schwuler“ Sonnenuntergang im Wadi Adjal

Zwei Tage Pause zur Erholung, für Einkäufe, Lektüre, Probefahrten am Dünenrand, Erleichtern des Kübelwagens u. a. Wolfgang und Robbi können wegen Kupplungsproblemen nicht mit dem Isuzu in Dünen fahren und mieten einen Geländewagen mit Fahrer. Wir verabschieden uns gleich mit den besten Wünschen von ihnen, da sie leider anschließend nach Norden zurückfahren müssen, um Ende Dezember wieder in Deutschland zu sein.

 Einstieg zu den Dünen
Einstieg zu den Dünen

Wieder mal traut dem Kübelwagen kein Einheimischer seine Dünentauglichkeit zu. Wir lassen sie stehen und fahren nur mit dem wichtigsten Gepäck hinein. Reifendruck 0,5 bar. Zunächst kommen wir ohne Verwendung von Sandblechen hervorragend voran, treffen auf halbem Weg zum Gabroon nochmal die beiden anderen. Teils müssen Dünen in Schlangenlinien um- oder überfahren werden, oft aber geht's auf Tennen (= leicht gewellte Täler zwischen Dünenketten) flott voran. Feneks (= Wüstenfüchse) verduften sofort in ihren Bau, als wir sie und sie uns erblicken.

Traumhafte 1001-Nacht-Idylle: Gabroon-Ort am Gabroon-See mit hohen Dünen dahinter und Palmen-/Eukalyptusbewuchs.

Der Gabroon-See mit fossilem Grundwasser
Der Gabroon-See mit fossilem Grundwasser

Am kleineren Nachbar-See Mafu kommen wir mit Tuaregs ins Gespräch, denen wir ein paar Silber-Schmuckstücke abkaufen. Alles Handarbeit und suuuper-original-Tuaregmäßig natürlich!

Nach vergeblichem Versuch, über einen hohen Dünenkamm ins Nachbartal zu gelangen, verbringen wir die nächste Nacht in einer Hausruine am Mandara-See.

Mittendrin statt nur dabei!
Mittendrin statt nur dabei!
 Ausgetrockneter See
Ausgetrockneter See

Von dort fahren wir schließlich in das südlich gelegene, selten besuchte Nachbartal über einige niedrige Dünen.

An mehreren, dicht mit Schilf und Palmen bewachsenen Senken vorbei bis zum Ende des Tals, wo uns die Überquerung sehr hoher Dünen gelingt, fahren wir wieder zurück nach Gabroon. Unter häufigem Einsatz der Klappspaten und Sandbleche erreichen wir im letzten Tageslicht den Ort und übernachten in demselben Haus wie vorgestern.

Am nächsten Tag wieder zurück ins Maharouga-Tal des Vortages. Mit den gesammelten Erfahrungen im Sand-Fahren gelingt uns auch dies! Stecken bleiben wir kaum noch.

Scheinbar verloren im Sandmeer
Scheinbar verloren im Sandmeer

Zügig geht's zurück über den Taleinstieg von gestern und weiter nach Südwesten aus den Dünen hinaus. Die Wasser- und Lebensmittelvorräte gehen zur Neige, wir müssen wieder in die Zivilisation zurück.

Wir treffen Vorbereitungen für die wohl größte Herausforderung dieser Reise: die Fahrt zum Wau en Namus, einem Krater vulkanischen Ursprungs im tiefen Süden Libyens, und weiter nach Osten bis nach Tazurbu. 700 km Piste ohne jede Versorgungsmöglichkeit, davon 400 km durch trockenste, einsamste Extremwüste. Einheimische, allen voran Elmehdi, der Campingplatz-Manager, sind natürlich wieder zutiefst besorgt ob dieser Pläne und felsenfest überzeugt, daß das mit SO einem Auto nicht zu schaffen ist. Wir sind leicht verunsichert, werden aber auf jeden Fall einen Versuch unternehmen.

Dann heißt es Vorräte anlegen, Wartungsarbeiten durchführen, Gepäck sorgfältig verstauen, einen Riß im Vorderachskörper schweißen lassen.