Libyen und Algerien 2002

Wieder Nordafrika aber
das erste Mal in Algerien


Abschied von Afrika

Die Nachtlagersuche gerät wegen dichter Besiedlung schwierig. Wir finden schließlich einen bewaldeten Berg als Versteck.

Kaktus-Allee
Kaktus-Allee

Am nächsten Tag gelangen wir bis nach Tunis, morgen geht die Fähre. Wir nutzen die verbliebene Zeit für einen Besuch des Basars. Allerdings wird hier – im Gegensatz zum Besuch von 1999 – nur noch Billigzeugs „made in China“ verhökert. Schade eigentlich. Nach einem Abstecher in den Stadtpark fahren wir ziemlich weit aus der Stadt hinaus nach Westen, um einen Nachtplatz im Olivenhain zu finden. Nachts fängt's an zu regnen.

Beim Anheben des Autos, um einen Reifen zu wechseln, gibt auch der zweite und letzte Scherenwagenheber den Geist auf. Der erste war schon vor drei Wochen Schrott, weil Sand die Gewindestange ruiniert hat.

Das Montieren-Lassen beim Reifenhändler kostet glücklicherweise nur 1 Dinar, so daß wir uns noch ein paar Lebensmittel leisten können.

Am Fährenterminal treffen wir viele Bekannte wieder, die auch in Algerien waren. Unter anderem die Käferfahrer und die Unimog-Besatzung. Die Wartezeit und auch die Zeit der Überfahrt selbst gehen schnell vorbei. Das Schlafen in der Fähre ist sehr ungewohnt, so windstill und warm, aber dafür schaukelig.

Schon am frühen Nachmittag kommt Genua in Sicht.

Der übliche Stau beim Verlassen der Fähre. Wenigstens keine Gepäckkontrolle.

Zu Marc-Andrés Vater sind es nur ein paar 100 km Umweg – er wohnt bei Florenz –, so daß wir uns zu einem Besuch entschließen Das Mitbringsel besteht in einer großen Sandrose.

Abends in einer Pizzeria bestelle ich mir eine Pizza mit Schinken(!). Unglaublich lecker nach 6 Wochen Enthaltsamkeit in Sachen Fleisch.

Letzter Schreck auf dem Heimweg: Massiver Ölverlust! Aber offenbar kein Motor-, sondern Getriebeöl! Ein paar Sekunden nach dem Anhalten kommt plötzlich ein ganzer Schwall zwischen Motor und Getriebe heraus. 0,5 l muß ich nachfüllen.

Die Heimat hat uns wieder!
Die Heimat hat uns wieder!

Bei mehrmaligen Kontrollen in Abständen von einigen 100 km stellt sich heraus, daß der Verlust offenbar immer nur kurz nach dem Anhalten auftritt, weil während der Fahrt das Getrieböl vermutlich vom rotierenden Differential vom vermutlich defekten Getriebewellendichtring ferngehalten wird. Also möglichst Durchfahren!

Am Brennerpaß sehen wir auf den umliegenden Bergen nochmal den Winter. Ohne weitere Probleme sind wir abends zu Hause.

Schadensbilanz am Auto:

  • ca. 10 Platten mit über 25 Löchern. 2 Reifen total abgefahren. Da müssen unbedingt bessere Reifen her.
  • Stoßdämpfer hinten verbogen/Schraube abgebrochen/Befestigungspunkt unten beschädigt. Stabilere Stoßdämpfer mit Abstützungen müßten das Problem lösen.
  • Risse in C-Säulen und hinteren Türen. Verstärkungen notwendig.
  • Starker Getriebe- und Motorölverlust. Vermutlich durch Sand und Staub in der Getriebeglocke. Besser abdichten?
  • 2 Scherenwagenheber Schrott. Lösung: hydraulischer Wagenheber?
  • Die üblichen Dellen im Bodenblech. Egal.