Libyen und Algerien 2002

Wieder Nordafrika aber
das erste Mal in Algerien


Das Hoggar-Gebirge

Guelta-Idylle
Guelta-Idylle

Auf breiter Wellblechpiste geht's auf die Berge zu, mehr und mehr Basaltdome kommen in Sicht. Auf halbem Weg zur Assekrem-Paßhöhe machen wir einen Abstecher zu einem richtigen Bach, der von Guelta zu Guelta plätschert! Dort wachsen Oleander, Schilf und Palmen.

Basaltdom im Hoggar
Basaltdom im Hoggar

Die Piste wird dann steiler, die Bergformationen immer bizarrer. Bei den seltsam gestreiften Bergen handelt es sich um Magmakerne von Vulkanen, die vor Millionen Jahren erloschen sind. Die Vulkane selbst sind längst hinwegerodiert.

Nach beschwerlicher, langsamer Fahrt sind wir am frühen Abend auf der Paßhöhe am Assekrem. Bis zum eigentlichen Gipfel sind's noch 20 min zu Fuß. Zusammen mit einigen weiteren Touristen bewundern wir den Sonnenuntergang hinter einem phantastischen Panorama. Unweit von uns die Einsiedelei von Pater Foucauld, der hier Anfang des 20 Jh. gelebt und die Kultur der Tuaregs studiert hat.

Sonnenuntergang am Assekrem
Sonnenuntergang am Assekrem
Tiefblick aufs Hoggar
Tiefblick aufs Hoggar
Neugierige Gebirgsbewohner
Neugierige Gebirgsbewohner

Am nächsten Morgen besteigen wir einen gegenüberliegenden Berg mit ähnlich schönem Tiefblick, bevor wir die Westroute für die Rückfahrt in Angriff nehmen. Diese ist fahrtechnisch deutlich anspruchsvoller. Steiler, schmäler und viel stärker ausgewaschen mit Stufen, Rinnen und Steinbrocken. Wir werden gut durchgeschüttelt, die Karosserie ächzt, zwei Mal setzen wir leicht auf. Die Unimog-Leute hätten teilweise ihre liebe Not, leider jedoch haben wir keine Spur von ihnen.

Nomadenkinder
Nomadenkinder

Scheinbar aus dem Nichts tauchen plötzlich Kinder auf. Neugierig, aber unaufdringlich. Wir geben ein paar Brausebonbons, Wasser und Thunfisch aus.

Ilamane
Ilamane

Bald kommen wir nahe am Ilamane vorbei, den man schon vom Assekrem aus gesehen hat.

Auch berggewohnte Tiere haben offensichtlich ab und zu ihre Not, sich zurechtzufinden.

Weitere bizarre Felsformationen und ein T1-Wrack nehmen uns gefangen. Auf dem Bus kann man noch lesen: „Frankfurt-Oran-Tamanrasset 1974“. Mittlerweile haben Nomaden einige Bleche herausgeschnitten, um daraus Hütten zu bauen.

Abgestürztes Kamel
Abgestürztes Kamel
„Orgelpfeifen“
„Orgelpfeifen“
Reste eines 66ers
Reste eines 66ers

Die schwierigsten Passagen haben wir jetzt hinter uns. Wir mußten die Piste nirgends reparieren, um durchzukommen. Dafür wird die Orientierung im flacheren Gelände schwieriger. Hilfsbereite Algerier schieben uns aus einem sandigen Wadi und hübsche Tuareg-Mädchen weisen den (zunächst falschen) Weg.

Auf flotter Piste geht's gut voran, bis wir wieder Teer unter uns haben, der uns nach Tam führt.

Die Steckfenstertaschen sind schon ziemlich verschlissen, so daß wir eine Stoffhandlung und eine Schneiderei aufsuchen, um neue anfertigen zu lassen. Der einzige festere Stoff ist allerdings türkis und eine Tasche wird ca. DA 1350 (ca. EUR 20) kosten. Dennoch lassen wir mal ein Probeexemplar herstellen.

Warum soll's Alois und Pichel anders gehen als uns?
Warum soll's Alois und Pichel anders gehen als uns?

Nach einem Spaziergang auf der Touri-Meile begeben wir uns wieder zum Campingplatz. Hier treffen wir Alois und Pichel, zwei Motorradfahrer aus Osnabrück, die in gut sieben Wochen über den Niger, Tschad, Sudan, Äthiopien bis nach Kenia runter wollen! Später, nach unserer Heimkehr nach Deutschland werden wir allerdings erfahren, daß sie im Tschad wegen Krankheit abbrechen mußten.

Wir quatschen wieder mal den ganzen Abend, natürlich gibt's auch hier viel zu erzählen.

Der nächste Tag ist Ruhetag. Geld wechseln, tanken, 2. Steckfenstertasche in Auftrag geben, ein bißchen am Auto schrauben. Übrigens bisher kein meßbarer Ölverbrauch! Nachmittags beschäftigen wir uns mit Lesen und Postkarten-Schreiben. Abends gehen wir mit den Motorradfahrern zum Pizzaessen.

Abschied vom Campingplatz
Abschied vom Campingplatz

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Alois und Pichel mit den besten Glückwünschen. Und vom Campingplatz.

Wir holen die Steckfenstertaschen – es sind nun doch drei geworden. Dann Einkaufen, Tanken, Abschied von Lamine.