Libyen und Algerien 2002

Wieder Nordafrika aber
das erste Mal in Algerien


Einreise nach Libyen mit Hindernissen

Nach mehreren, problemlosen Kontrollen durch die Tunesier sind wir auf Libyscher Seite der Grenzanlagen. Staub, Müll, löchrige Straßen, verfallende Gebäude und ein junger Mann von „Sari-Travel“ begrüßen uns. Dieser sammelt wie vom Rosenheimer Reiseveranstalter angekündigt die Pässe und pro Fahrzeug US$ 170 für die Einreiseformalitäten ein.

Nach geschlagenen zwei Stunden sind die Pässe fertig, weitere zwei Stunden warten wir auf die Fahrzeugpapiere. Wir vertreiben uns die Zeit mit Plaudern, Lesen und Staunen über den vorbeirollenden Schrott manches Einheimischen. Ein prägendes Erlebnis ist die Erledigung der Notdurft in einem eigentlich für die Beamten aufgestellten Container. Außer in der Schüssel ist auch im Fußboden ein großes Loch und alles ist dermaßen versifft, daß man nicht genau weiß, welches Loch man nehmen soll und wie man wieder hinauskommt, ohne die Türklinke anzufassen...

Endlich halten wir die Autokennzeichen in der Hand. Nagelneue sogar! Allerdings blättert die Farbe schon wieder ab.

Nun hinein nach Libyen. Mit im Konvoi sind noch vier Österreicher mit zwei Toyota-Geländewagen.

In Zuara werden wir in ein Hotel geleitet. Wir sollen nun Im Voraus für jeden Tag in Libyen US$ 20 für einen Führer bezahlen! Nach einigem Hin und Her – manche Touristen sind schon bereit, den geforderten Betrag zu bezahlen - übernimmt Marc-André am Telefon die Verhandlungen mit dem Chef des Reiseveranstalters in Tripolis. Außer den sehr guten Englischkenntnissen verhelfen uns seine Unbeirrtheit und Unerschrockenheit schließlich zum Erfolg: wir dürfen ohne Begleitung und ohne auch nur einen Cent bzw. Dirham zu bezahlen, weiterfahren.

Bevor sich's irgendjemand anders überlegt, steigen wir sofort ein und fahren noch eine Stunde südwärts bei Nieselregen in die Dunkelheit. Endlich liegt uns Libyen buchstäblich zu Füßen!

Nach Abbruch des Nachtlagers glaubt Mary noch, ihren Müll anständigerweise vergraben zum müssen...

Bei Sandtreiben nach Süden
Bei Sandtreiben nach Süden

Durch eintönige Landschaft geht's den ganzen Tag fast bolzengerade nach Süden. Kurz vor Nalut endlich etwas Abwechslung beim Aufstieg auf ein Hochplateau. Erfrischende 15° C hier oben, die Frisur sitzt. Einen Friseur, den Marc-André dennoch nötig hat, finden wir nicht.

Mittags am nächsten Tag sind wir an der Stelle des schon bekannten VW-Bus-Wracks, das allerdings fast nicht mehr zu sehen ist, da es mittlerweile einige 100 m von der Straße weggeschleift wurde. Das Mekka der VW-Freunde ist also ein wenig umgezogen. Ein Foto des Wracks, das ich 1999 geschossen hatte, ist übrigens Gegenstand von juristischen Auseinandersetzungen geworden, weil ohne meine Genehmigung T-Shirts mit diesem Foto drauf hergestellt und verkauft wurden!